Eine Reise des Erwachens
Im Laufe meines Lebens haben sich die verschiedenen Chakren in mir entfaltet. Nicht in der Reihenfolge, wie sie oft beschrieben wird, nicht linear, nicht lehrbuchhaft – sondern in Wellen, Brüchen, Wiederholungen und tiefen Wandlungen. Meine Reise begann in der Unsicherheit.Aufgrund einer komplizierten Kindheit war das Urvertrauen für mich lange ein ferner Kontinent. Ich spürte keinen Boden unter meinen Füßen. Die Welt schien kalt, unnahbar, unberechenbar. Erst durch tiefgreifende Erfahrungen mit Psychedelika durfte ich erleben, was es bedeutet, wirklich gehalten zu sein.Ich erkannte: Ich bin jederzeit eingewoben in den Kosmos, getragen von einer unendlichen Liebe, die niemals versiegt. Ich kann loslassen. Ich kann vertrauen – in mich und in das Universum. Erst allmählich durfte sich auch mein zweites Chakra öffnen: die Lust, die Kreativität, die Sinnlichkeit.Ich erkannte, dass Gottes Schöpfung ein Genuss ist. Dass Sexualität nicht schmutzig und kontrollbedürftig, sondern heilig ist – ein Tor in tiefere Dimensionen.Und ich lernte, wie viel Freude in der einfachen Verkörperung liegt: im Tanzen, im Atmen, im Lachen, im Lieben. Dann entwickelte sich mein Wille.Anfangs war er ungestüm, getrieben von Kontrolle, Selbstbehauptung, vom Wunsch, die Welt zu bezwingen. Doch mit der Zeit kam eine Wandlung: Ich erkannte, dass mein Wille nicht getrennt ist vom Willen des Kosmos. Dass es keinen Widerspruch gibt zwischen Ich und Welt. Mit der Zeit öffnete sich mein Herz.Ich begann, mich selbst zu lieben – mit all meinen Schatten und Verletzungen. Ich entdeckte die Liebe zur Welt, zur Schöpfung, zu allen fühlenden Wesen.Und ich verstand: Unsere Aufgabe ist nicht, die Liebe zu finden, sondern uns immer wieder der Liebe zu öffnen – jener Liebe, die wir in Wahrheit selbst sind. Schon früh zeigte sich mein Ausdruck. Worte flossen. Sprache wurde Kanal.Ich spürte, dass etwas durch mich sprechen will – etwas Größeres. Ich durfte zum Instrument des Kosmos werden. Und erfuhr, wie schön es ist, wenn das Göttliche sich durch die eigene Stimme offenbart. Auch das Sehen wurde tiefer. Als Enneagramm-Typ 5, der Forscher und Beobachter, habe ich eine besondere Verbindung zu dieser Dimension des Sehens. Schon immer war da ein tiefes Bedürfnis, hinter die Dinge zu blicken, Muster zu erkennen, das Unsichtbare zu durchdringen. Für die Fünf ist Wissen nicht nur ein Mittel zum Zweck – es ist ein Weg, sich mit der Welt zu verbinden, ohne sich von ihr überwältigen zu lassen. Diese Gabe des forschenden Schauens, der kontemplativen Wahrnehmung, wurde für mich zur Brücke zwischen dem Rationalen und dem Transzendenten. Gerade in psychedelischen Reisen offenbarte sich mir ein Kosmos, der unendlich ist. Der Schleier hob sich, und ich durfte Geheimnisse schauen, die nicht mit dem Verstand zu fassen sind, sondern mit der Seele. In meinen Büchern schreibe ich darüber – nicht, um zu erklären, sondern um den Klang dieser Räume weiterzugeben. Und schließlich berührte ich das siebte Tor: Den Geschmack der Vollendung. Nicht als Ziel, sondern als ewigen Augenblick. Denn Erwachen ist nicht etwas, das man erreicht – es ist etwas, das man immer wieder tiefer erfährt. In Stufen. In Spiralen. Durch das Leben selbst. Ich bin unendlich dankbar – all meinen Lehrerinnen und Lehrern, den Schamaninnen und Medizinmännern, den geistigen Wesen, Entitäten, Erwachten, die mir begegnet sind.Sie helfen mir, meine neurotischen Muster zu erkennen und zu durchschauen. Sie haben mir gezeigt, dass Samsara nicht ewig sein muss. Und ich darf heute sagen:Der Weg geht weiter. Tiefer. Weiter. Heller. Und dunkler.Es ist ein heiliger Weg. Und ich gehe ihn mit offenem Herzen.
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